Die 1 wird 100: Alte Staatsbank feiert
Es ist eines der geheimnisvollsten Orte Magdeburgs – und vielleicht sogar das teuerste Gebäude in der Stadtgeschichte (s. „Aus der Geschichte“): Die Rede ist vom Breiten Weg 1. Bei alteingesessenen Magdeburgerinnen und Magdeburgern meist als „Alte Staatsbank“ bekannt, beherbergt es heute das Dommuseum „Ottonianum“ sowie die WOBAU-Unternehmenszentrale, und in diesem Jahr feiert es seinen 100. Geburtstag. Am 24. Juni steigt dazu ein Straßenfest. Von 10 bis 18 Uhr heißt es in der Lothar Kreyssig Straße (zwischen Nord LB und Dommuseum): „Die 1 wird 100“! Der Eintritt ist frei.
Höhepunkte sind die exklusiven Führungen durch das Gebäude der ehemaligen Staatsbank. Gäste haben zum einen die Möglichkeit, die WOBAU-Zentrale zu besichtigen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, daher erfolgt die Anmeldung am Veranstaltungstag an der Bühne. Auch Führungen durch das Dommuseum werden angeboten. Karten hierfür sind ab Montag, 19. Juni, kostenfrei im Dommuseum erhältlich (Teilnehmerzahl begrenzt). Zusätzlich ermöglicht die WOBAU an diesem Tag den vergünstigten Besuch des Dommuseums von 10 bis 17 Uhr (letzter Einlass: 16.30 Uhr).
Musik und Mode von anno dazumal
Ein weiteres Highlight ist die Ausstellung im Freien, die die 100-jährige Geschichte des Gebäudes beleuchtet. Hier haben Besucher die Möglichkeit, mehr über die bewegte Vergangenheit dieses historischen Ortes zu erfahren.
Für die ganze Familie wird ein buntes Bühnenprogramm geboten, das sich an der 100-jährigen Geschichte orientiert. Die „Herren von der Tankstelle“ aus Berlin eröffnen das Programm mit Musikhits aus den 20er und 30er Jahren. Anschließend präsentiert die bekannte DJane Manu Tanzratte Hits aus den 40er, 50er und 60er Jahren und wird dabei von zwei Modenschauen unterstützt, die von WOBAU-Mieter „Subkultur“ präsentiert werden. Die Modenschau wird von Manu Tanzratte moderiert und zeigt stilvolle Outfits aus den 30er und 50er Jahren.
Am Nachmittag entführt das Duo „Musical Love“ das Publikum mit weltbekannten Melodien von den 70er Jahren bis in die heutige Zeit. DJ Dicky rundet das musikalische Programm mit aktuellen Hits ab. Für die jüngsten Besucher gibt es ein spezielles Kinderbühnenprogramm mit Clown Tortelini sowie ein Kinderzentrum mit Karussell, Hüpfburg und Hau den Lukas. In Zusammenarbeit mit dem Dommuseum wird außerdem eine Bastelstraße eröffnet, bei der Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Im Umfeld der Veranstaltung gibt es weitere Attraktionen wie den Balonclown, einen Töpferstand und einen Scheren-Schleifer. Dazu werden Getränke, Kuchen und Gegrilltes angeboten.
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Aus der Geschichte
Ist dieses Bankhaus etwa das teuerste Gebäude in der Geschichte der Stadt? Als die Reichsbank 1923 in Zeiten der Hyperinflation fertig wurde, betrug die Schlussrechnung nicht weniger als 999 Billionen Mark! Die Magdeburger Reichsbank hatte auch einen der sichersten Tresore Deutschlands, von 60 Zentimeter Stahlbeton abgedeckt und umgeben von einer Mauer aus Hartbrandziegeln. Seines zu DDR-Zeiten oft feuchten Umlaufganges wegen hielt sich die Legende, er sei flutbar gewesen. Keine Legende ist, dass hier zu DDR-Zeiten packenweise Geldscheine lagerten. Und 1989 und 1990 drängten sich die Leute, um ihre „Aluchips“ in Westmark zu tauschen. Seit 2015 lief der Umbau des Gebäudes, das sich heute das Dommuseum und die WOBAU-Unternehmenszentrale teilen.
Aus: „Breiter Weg Nr. 1, Reichsbank – Staatsbank – Dommuseum – WOBAU-Zentrale“, Sabine Ullrich und Conrad Engelhardt, ost-nordost Verlag Magdeburg, ISBN 978-3-938247-40-2