Eine Sonderausstellung zu 50 Jahren Europapokalsieg des 1. FC Magdeburg ist – mit Unterstützung der WOBAU – seit März im Technikmuseum Magdeburg (TMM) in der Dodendorfer Straße zu sehen. Titel: „FCM und SKET – wenn Größe auf Stärke trifft“. Behandelt wird die Vorgeschichte des im DDR-Fußball einmaligen Titels: Am 8. Mai 1974 gewann der 1. FC Magdeburg durch ein 2:0 gegen die AC Milan im Finale von Rotterdam den Europapokal der Pokalsieger.
Die Sieger von Rotterdam waren jedoch nicht nur Fußballstars. Formal gab es in der DDR keine Profisportler. Die Fußballer spielten zunächst in Betriebssportgemeinschaften auf Basis der Gewerkschaftsstruktur.
Auch nach der formellen Herauslösung in Sportclubs und später Fußballclubs blieben sie mit ihren Trägerbetrieben eng verbunden. Wie ihre Kollegen in anderen Vereinen erlernten die Magdeburger Spieler parallel zur Fußballkarriere einen Beruf. Einige erwarben ein Sportlehrerdiplom bei der Deutschen Hochschule für Körperkultur, die meisten aber wurden im Magdeburger Trägerbetrieb, dem VEB Schwermaschinenbau-Kombinat „Ernst Thälmann“ (SKET), zu Ingenieuren ausgebildet.
In manchen Fällen mag das nur symbolisch geschehen sein, für viele Spieler aber wurde SKET nach der Fußballkarriere die alltägliche Arbeitsstätte.
Nun wird in der ehemaligen Stahlbauhalle des SKET diese Partnerschaft zwischen Industrie und Sport gezeigt. Dargestellt sind auf der Sonderausstellungsfläche des TMM die Anfänge des Magdeburger Fußballs im gesellschaftlichen Kontext der DDR und die Dualität Maschinenbaustudium/Spitzensport am Beispiel der Europapokalsieger. Es ist der erste Teil, ab Herbst soll ein zweiter folgen.

Gewusst wo:

Technikmuseum
Dodendorfer Straße 65
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen
10 bis 17 Uhr
www.magdeburg.de/technikmuseum