Was tun, wenn ein E-Bike-Akku brennt?
Sie liegen total im Trend: Noch nie fuhren so viele E-Bikes auf Deutschlands Straßen. Das Radeln mit Unterstützung macht Spaß und die Akkus sind heute auch ziemlich leistungsfähig. Man ist an der frischen Luft und kommt schnell von A nach B. Jedoch liest oder hört man zuweilen auch davon: Der Akku eines E-Bikes hat sich entzündet und ein Feuer ausgelöst. Zwar passiert das eher selten, kann jedoch auch nicht ganz ausgeschlossen werden. Jeder Besitzer kann selbst etwas zur Sicherheit beitragen. Wie man sich rundum absichern kann und was im Fall des Falles zu tun ist, weiß Moritz Strauß von den ÖSA Versicherungen.
Warum können E-Bike-Akkus explodieren?
Übermäßige Hitze oder eine Stoßbelastung können bei den Lithium-Akkus zu chemischen Reaktionen und somit zu einem Brand führen. Auch das Laden mit nicht zugelassenem Zubehör oder von uralten bereits tiefentleerten Akkus kann Risiken bergen. Außerdem könnte es sein, dass ein Hersteller die Sicherheitsanforderungen nicht befolgt hat, zum Beispiel bei günstigen Nachbauten von Original-Akkus. Kaufen Sie deshalb nur sicherheitsgeprüfte Original-Akkus und dazugehörige Ladekabel.
Darauf sollten Sie noch achten
Indem Sie das originale Ladekabel verwenden und möglichst nicht über Nacht oder in der Wohnung den Akku aufladen, können Sie das Risiko einer Explosion minimieren.
Nutzen Sie einen feuerfesten Untergrund. Ob beim Laden oder für die Lagerung – der Akku sollte weder starker Heizungswärme noch der prallen Sonne ausgesetzt sein. Ist die Fahrradbatterie sichtbar beschädigt, ist sie heruntergefallen oder aufgebläht, muss sie ausgetauscht werden. Das gilt auch für andere ungewöhnliche Zeichen wie das Austreten von Flüssigkeit, Unregelmäßigkeiten beim Laden oder plötzliche Hitzeentwicklung. Beschädigte Akkus dürfen nur von einem autorisierten Händler repariert werden. Setzt man andere Zellen in den Akku ein, ist dieser nicht mehr sicherheitsgeprüft und damit besteht eine erhöhte Gefahr der Selbstentzündung. Bitte öffnen Sie auch auf keinen Fall den Akku, denn die Inhaltsstoffe sind giftig. Es besteht eine elektrische Gefährdung sowie akute Brandgefahr.
Mein Tipp: Schließen Sie eine separate Fahrradversicherung ab, hier ist der Akkubrand mitversichert. Voraussetzung ist natürlich auch, dass der Fahrradbesitzer alle Sicherheitsvorkehrungen befolgt hat. Gern erklären wir Ihnen das persönlich in unserem Kundendienstcenter, in Ihrer ÖSA-Agentur und in allen Sparkassen.
Moritz Strauß,
ÖSA-Vertriebsbeauftragter
Was ist im Fall der Fälle zu tun?
Grundsätzlich gilt: Die Brandgefahr für einen Akku ist während des Ladevorgangs am größten. Ist der Akku explodiert oder in Brand geraten, entfernen Sie sich umgehend und rufen bitte die Feuerwehr! Der Gesamtverband der Versicherer rät dringend, einen brennenden Akku nicht selbst zu löschen. Zu groß ist das Risiko, durch Verpuffung oder giftige Rauchentwicklung geschädigt zu werden.
Wer haftet, wenn ein E-Bike-Akku zum Beispiel im Keller des Mietshauses explodiert oder in Flammen aufgeht? Und welche Versicherung greift?
Hierfür kommt die Privathaftpflichtversicherung des Mieters ins Spiel. Diese reguliert Schäden an Dritten, welche er verursacht hat. Dazu gehören unter anderem Brandschäden. Es ist allerdings wichtig, dass unsere genannten Tipps berücksichtigt und alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.
Nach einem Feuer bezahlen dann gegebenenfalls auch die Wohngebäude- und die Hausratversicherung den entstandenen Schaden. Aber Vorsicht: In dem Fall, dass sich der E-Bike-Akkubrand vor dem Haus oder an einem anderen Ort ereignet, greift die Hausratsversicherung oft jedoch nicht und wenn, selten in vollem Umfang.