Sicher geschützt vor Cyberkriminalität
Einkaufen im Internet ist bequem, spart Zeit und man meidet Kontakte. Der Trend geht dahin, möglichst viele Dinge online zu erledigen. Persönliche Daten werden eingegeben, Geld wird online überwiesen. Außerdem ist seit der Corona-Pandemie Homeoffice bei vielen zur Normalität geworden. Wer von zu Hause arbeitet, benötigt auch Daten aus seinem Betrieb. Ein Risiko, dass nicht zu unterschätzen ist. Längst ist Cyberkriminalität auch in Deutschland zu einem sehr ernst zu nehmenden Thema geworden.
Fast jeder hat heute ein Online-Bankkonto, schreibt E-Mails, arbeitet von zu Hause aus, informiert sich im Internet und schickt übers Smartphone Nachrichten. Ist das wirklich so gefährlich?
Kevin Kassebaum: Die Gefahr wird oft unterschätzt. Wir lesen zwar in den Zeitungen von Cyberattacken auf die Computernetze von Unternehmen, wie im Vorjahr auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Wegen des schweren Befalls mit Schadsoftware im Netzwerk hatte die Verwaltung des Landkreises den Katastrophenfall ausgerufen. Infolge des Angriffs lag die Verwaltung des Landkreises mit etwa 157.000 Einwohnern für zwei Wochen praktisch still. Doch wie oft das Privatpersonen passiert, davon hört man seltener. Aber auch im privaten Umfeld oder in kleinen Unternehmen lauert die Gefahr. Eigentlich immer schon dann, wenn nur eine E-Mail geöffnet wird.
Mein Tipp: Vorsicht und gesundes Misstrauen sind sinnvoll, zum Beispiel bei einem unbekannten Mailabsender oder einer fragwürdigen Webseite. Persönliche Daten sollten gut abgesichert und das Passwort nie im Computer gespeichert werden.
Kevin Kassebaum vom Kundendienst-Center der ÖSA
Was kann alles passieren?
Die Cyber-Kriminellen wollen sich durch Datendiebstahl und Datenmissbrauch bereichern oder ihrem Opfer bewusst Schaden zufügen. Der finanzielle Verlust kann erheblich sein, wenn zum Beispiel das Passwort für Ihr Online-Bankkonto ausgespäht und Ihr Konto leergeräumt wird. Oder ein krimineller Hacker knackt Ihre Zugangsdaten zu einem Internethändler und kauft auf Ihre Kosten teuer ein. Oder Sie selbst fallen auf eine falsche Website herein, kaufen dort eine Waschmaschine und überweisen das Geld, aber die Ware erhalten Sie nie.
Zum anderen kann eine Schadsoftware, die Ihnen in einer E-Mail zugeleitet wird, in Ihrem Computer aufbewahrte wichtige persönliche Dokumente vernichten. Sollten Sie diese Spam-Mail arglos weiterschicken, wird vielleicht bei einem Dritten die ganze Festplatte zerstört. Datendiebstahl hat aber auch noch eine Gefahr, die nicht materiell ist: Wenn Ihre privaten Daten oder Fotos ausgespäht und im Netz verbreitet werden, ist das zumindest sehr unangenehm und kann Ihrer Person schaden.
Gegen Diebstahl aus der Wohnung kann man sich versichern. Auch gegen Überfälle im Internet?
Immer mehr Versicherer bieten einen Spezialschutz an, der die klassische Hausrat-, Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung um den Schutz gegen Angriffe über Computer oder Smartphone ergänzt.
Die Cyberschutz-Versicherung der ÖSA schützt sowohl gegen Schäden am eigenen Vermögen und an der eigenen Person als auch gegen Haftpflichtschäden, die man über das Netz anderen zufügt. Unter anderem leistet sie bis zu einer bestimmten Höhe Ersatz für Betrugsverluste bei Interneteinkäufen und bei Missbrauch von Kontendaten, übernimmt auch Kosten für die Datenrettung. Haftpflichtschäden werden gedeckt, wenn jemand zum Beispiel ungewollt ein Schadprogramm per E-Mail weiterverbreitet oder datenschutzrechtliche Bestimmungen verletzt. Als Zusatzleistung können Rechtsschutzleistungen vereinbart werden wie eine telefonische Erstberatung nach Datenmissbrauch.