Energiekosten: Warum sie steigen und wie Sie sparen können

WOBAU passt Vorauszahlungen für Wärmeversorgung zum 1. November an. Was Sie jetzt wissen müssen und wo Sie Unterstützung finden

Es ist ein Rekord, den sich kaum jemand wünscht“, schrieb jüngst das „Handelsblatt“. Die Rede war von den Preisen für Gas und Heizöl. Sie erklimmen immer neue Höchstmarken. Grund: die Kürzung der Gaslieferungen aus Russ­land und das weiterhin hohe Preisniveau am Gasmarkt. Hinzu kommt voraussichtlich ab Oktober die von der Bundesregierung geplante Gasumlage. Damit sollen Firmen unterstützt werden, die Gas für Deutschland einkaufen und wegen der explodierenden Kosten in Existenznot zu geraten drohen.
Zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe Ende August rang die Bundesregierung gerade um weitere Entlas­tungen für die Bürgerinnen und Bürger – zusätzlich zur bereits beschlossenen Energiepauschale für Arbeitnehmer*innen und Selbstständige sowie zum einmaligen Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger.

Anpassung der Nebenkostenbereits zum 1. November 2022
Fakt ist: Auch die Mieterinnen und Mieter der WOBAU müssen sich angesichts dessen leider auf teils erhebliche Kostensteigerungen einstellen. Diese werden sich bereits ab diesem Herbst in erhöhten Nebenskostenvorauszahlungen bemerkbar machen. Hintergrund: Bis zum 30. September werden planmäßig alle WOBAU-Haushalte ihre Nebenkostenabrechung für 2021 erhalten. Damit einhergehen wird eine Anpassung der Vorauszahlungen für die Wärmeversorgung. Sie wird ab dem 1. November 2022 gelten.
Wie berechnet sich die Anpassung? Grundlage ist zum einen der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser aus dem Jahr 2021, zum anderen die Prognose zur Kos­tensteigerung bis zum Jahr 2023. Die Höhe hängt auch von der jeweiligen Gebäudesituation und weiteren Faktoren ab, so dass verteilt im Stadtgebiet unterschiedliche Berechnungen greifen werden. Ein Einheitswert kann daher nicht genannt werden.

Sich auftürmende Rechnungen vermeiden
WOBAU-Geschäftsführer Peter Lackner dazu: „Wir haben uns zu diesem Schritt bereits zum November dieses Jahres entschlossen, um sich auftürmende hohe Nachzahlungen im kommenden und in den Folgejahren zu verhindern. Uns ist gleichzeitig natürlich sehr bewusst, welche Härten die steigenden Energiekosten für viele unserer Mieterinnen und Mieter mit sich bringen.“ Der Geschäftsführer betont: „Wir als WOBAU sind bemüht, in Verhandlungen mit unserem Energieversorger das Beste für unsere Mieterinnen und Mieter herauszu­holen, letztendlich machen wir aber nicht die Preise, sondern ziehen lediglich die Kosten im Auftrag des Wärmeversorgers von den Mieterinnen und Mietern ein.“

Raus aus der Abhängikeit
Ziel der WOBAU ist es, so schnell wie möglich unabhängig von Gaslieferungen zu werden. Investitionen in den Gebäudebestand sollen sukzessive dazu beitragen. Ein vielversprechendes Modellprojekt zum energieautarken Wohnen der Zukunft setzten wir mit unserem Neubauprojekt im Marderweg aktuell im Süden Magdeburgs in die Tat um und erhoffen uns davon wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen für die Energiewende.

Wohin können Sie sich mit Ihren Fragen und Sorgen wenden?
Erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um Nebenkosten und Energiepreise sind das Team Bestandsmanagement und die Geschäftsstellen in Nord (Moritzstraße), Süd (Flechtinger Straße) und Mitte (Universitätsplatz), s. Kontaktkasten auf Seite 19. Dort erhalten Sie auf Wunsch auch Kontakt zu unserem
WOBAU-Sozialteam. Dieses berät Sie gern umfassend und vermittelt auch Unterstützung von weiteren Beratungsstellen und Hilfseinrichtungen. So können Sie auch in Erfahrung bringen, auf welche staatlichen Leistungen Sie gegebenfalls Anspruch haben und wie Sie diese beantragen können.

WOBAU-Chef: „Wir lassen niemanden mit seinen Sorgen allein“
Welche Folgen, auch für uns als Wohnungsunternehmen selbst, die aktuelle Energiekrise haben wird, ist noch nicht abzuschätzen. Fest steht für Geschäftsführer Peter Lackner aber eines: „Wir lassen niemanden mit seinen Sorgen und Fragen allein und tun, was wir als WOBAU tun können.“

 

 

1. Sparsame LED-Leuchten nutzen.
Tauschen Sie Ihre Glüh- und Halogenlampen aus! LED-Lampen verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom als normale Glühlampen. Bei durchschnittlicher Nutzung halten sie mehr als 20 Jahre.
Erhellend verglichen: Eine normale Glühlampe hält gerade mal ein Jahr durch.

2. Kühlschrank auf den Prüfstand.
In vielen Haushalten gehört der Kühlschrank zu den größten Stromfressern. Jetzt könnte der richtige Zeitpunkt sein, einen neuen zu kaufen – der Energie spart und dabei wenig CO2-Emissionen ausstößt. Zauberwort: Energieeffizienzklasse.
Kühl überlegt: Ideale Temperaturen herrschen im Kühlschrank bei 7 Grad, im Gefrierschrank bei -18 Grad.

3. Wasch-Routine untersuchen.
Vorwäsche muss nicht immer sein. Bei leicht verschmutzter Wäsche reicht es auch mal aus, den Kurzwaschgang oder ein 30-Grad-Programm einzuschalten. Sie verbrauchen damit im Vergleich nur etwa ein Drittel des Stroms. Wer hat, nutzt am besten Eco-Programme.
Trocken festgestellt: Am besten ist es, einen hohen Schleudergang einzustellen. Das spart später Zeit im Trocker und damit Strom.

4. Küchen-Alltag verändern.
Kochen und braten Sie immer mit einem Deckel! Das spart Zeit und Strom. Auf die Herdplatte geben Sie am besten immer einen Topf, der genau darauf passt. Das senkt den Energieverbrauch beim Kochen um bis zu zwei Drittel. Nutzen Sie bei Ihrem Backofen häufiger nur die Umluft, verzichten Sie auf die Ober- und Unterhitze, um Energie zu sparen.
Flüssig argumentiert: Wenn Sie nur Wasser erhitzen möchten, tut es der Wasserkocher besser als der Herd – denn mit dem geht es viel schneller.

5. Wasser anders sprudeln lassen.
Legen Sie sich für die Dusche oder die Badewanne einen Sparduschkopf zu! Diese sorgen dafür, dass weniger warmes Wasser verbraucht wird. Beides gibt es im Baumarkt und ist leicht selbst zu installieren.
Abgeklärt nachgerechnet: Mit einer Sparbrause können Sie die verbrauchte Wassermenge um etwa die Hälfte reduzieren.  

6. Durchfluss im Wasserhahn begrenzen.
Setzen Sie einen Durchfluss-Begrenzer in Ihre Wasserhähne ein! Mit geringem Aufwand erreichen Sie einen großen Effekt. Sie sparen beim Verbrauch fast die Hälfte.
Grenzenlos nachgewiesen: Die Wasserkosten für eine Person belaufen sich pro Jahr im Schnitt auf ca. 150 Euro. Die kleine Düse kostet nur etwa fünf Euro.

7. Lüftungs-Gewohnheiten verändern.
Ihre Räume lüften Sie effi­zient, indem Sie die Fenster kurz weit öffnen. Beim Stoßlüften wird nur die Raumluft ausgetauscht. Möbel und Wände behalten dabei die Wärme.
Frisch umgestellt: Kurzes Stoßlüften spart im Gegensatz zu einem dauerhaft gekippten Fenster bis zu 180 Euro Heizkosten im Jahr.

8. Raum-Temperatur anpassen.
Senken Sie die Temperatur in Ihren Räumen! Die optimale Zimmer-Temperatur zum Wohlfühlen und für die Atemwege liegt bei 18/19 Grad. In Ihrem Schlafzimmer genügen 16 bis 17 Grad.
Wärmstens empfohlen: Die Raum-Temperatur um nur ein Grad zu reduzieren, kann Energiekosten um bis zu sechs Prozent senken.

9. Heizungsanlage durchlüften.
Einen großen Teil Ihrer Energiekosten machen die Kosten für die Heizungswärme aus. Entlüften Sie zum Start in die kälteren Monate Ihre Heizung, damit sich keine Luft darin befindet! Diese könnte die Zirkulation des Heizwassers negativ beeinflussen – und damit wird Energie verschwendet.
Angenehm angepasst: Wer werktags ein paar Grad an der Heizung herunterdreht, wenn er nicht zuhause ist, senkt spürbar die Kosten.

10. Geräte komplett abschalten.
Achten Sie auf Lichter und Kleinigkeiten bei Fernseher, Audio und Computer, um Strom zu sparen! Die Spielekonsole kann komplett ausgeschaltet werden, wenn Sie diese nicht nutzen. Sie zieht oft auch noch im Stand-By-Modus Strom. Stellen Sie an Bildschirmen nicht die maximale Helligkeit ein, und achten Sie darauf, an Ihrem Computer den „Energiesparmodus“ oder „Ruhezustand“ einzurichten! Das Smartphone können Sie nachts in den Flugmodus schicken – so müssen Sie es weniger aufladen.
Spielerisch überlegt: Beim Spielen an Konsolen und am PC kommt noch ein weiterer Energieverbrauch dazu – für Internetverbindung und Server. Wer sich eine Pause gönnt, kann sich auch dort „aus dem Spiel nehmen“.