Bevor das Leben auf dem Kopf steht: Arbeitskraft absichern

Versicherungstipp: Unerwartet können eine ernsthafte Krankheit oder ein Unfall das Leben auf den Kopf stellen. Womöglich kann die oder der Betroffene nie wieder allein für den eigenen Lebensunterhalt aufkommen. Wie Sie für eine solche schlimme Situation vorsorgen können, möchten wir Ihnen heute erläutern.

Eine Berufsunfähigkeit trifft viele Menschen mitten im Arbeitsleben. Um sich finanziell für diesen Fall abzusichern, gibt es die klassische Berufsunfähigkeitsversicherung, aber auch weitere Möglichkeiten.

Nach Angaben der deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Aktuar­vereinigung wird durchschnittlich jeder vierte Arbeitnehmende in seinem Leben berufsunfähig. Die Berufsunfähigkeit trifft viele Menschen mitten in ihrem Berufsleben: Sie sind laut statistischem Durchschnitt zwischen 47 und 55 Jahre alt, wenn der Versicherungsfall eintritt. Dabei entsteht fast jede dritte Berufsunfähigkeit aufgrund einer psychischen Erkrankung. Wenn Versicherte infolge eines Sport- oder Verkehrsunfalls ihre Arbeitskraft verlieren, beträgt der Altersdurchschnitt sogar nur 40 Jahre. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, was Ihre Arbeitskraft wert ist? „Wenn Sie Ihr Auto versichern, reden wir von einem Wert von vielleicht 25.000 Euro. Doch der Wert der Arbeitskraft steigt im Laufe des Arbeitslebens weitaus höher an. Bei einem heute 30-Jährigen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.000 Euro zum Beispiel würde sie bis zum Rentenalter einen Wert von mehr als einer Million Euro erreichen“, rechnet Kevin Kassebaum vom Kundendienst-Center der ÖSA vor. „Und diese Riesensumme, die wichtigste Einkommensquelle für den persönlichen Lebensunterhalt, kann infolge eines Unfalls oder einer schweren Krankheit urplötzlich verloren gehen.“

Mein Tipp: Denken Sie daran: Ihre Arbeitskraft ist Ihr größter Schatz und unbezahlbar. Ich wünsche Ihnen viel Gesundheit!

Kevin Kassebaum vom
Kundendienst-Center der ÖSA

 

 

Wie kann man sich hier schützen?
Gibt es eine „Kasko“ fürs Leben?

Auf jeden Fall kann man für die finanziellen Belastungen vorsorgen. Vom Staat ist wenig zu erwarten. Und es fällt nicht nur das Einkommen weg, sondern oft kommen noch Ausgaben für die medizinische Versorgung oder Betreuungskosten hinzu. Dafür gibt es zum einen die klassische Berufsunfähigkeitsversicherung, die eine monatliche Rente und weitere Leistungen zahlt, wenn die versicherte Person ihren zuletzt ausgeübten Beruf ganz oder teilweise nicht mehr ausüben kann – mindes­tens sechs Monate lang oder nie mehr. Zudem gibt es Grundfähigkeitsversicherungen oder den sogenannten „Existenzschutz“, wenn Grundfähigkeiten wie Sehen, Hören, Stehen oder Gehen eingeschränkt sind, wenn die versicherte Person pflegebedürftig wird oder gesetzlich betreut werden muss. Bei schweren Er­krankungen gibt es Kapitalleistungen.

Als junger Mensch möchte man über so etwas noch gar nicht nachdenken …

Junge Menschen können sich oft gar nicht vorstellen, dass ihnen etwas Schlimmes passiert. Doch schon ein Auszubildender kann nach einem Motorradunfall querschnittsgelähmt sein und muss seinen Traumberuf zum Beispiel als Pilot in den Wind schreiben. Deshalb sollte jeder die Entscheidung für eine Vorsorge frühzeitig in Betracht ziehen.