Ambulante Zukunft in der Medizin
Ausgabe Winter 2023
Das Klinikum Magdeburg ist Vorreiter auf dem Gebiet der ambulanten Zukunft in der Medizin. Als erstes Krankenhaus der Region und eines der ersten in ganz Deutschland konnte es jetzt eine neuartige Ambulanz eröffnen, die Patientinnen und Patienten künftig für kleinere Eingriffe am Herzen oder an den Gefäßen aufsuchen können.
Am 10. Oktober wurde die erste Patientin begrüßt. Der wesentliche Vorteil für sie und andere: Es erfolgt keine stationäre Aufnahme ins Klinikum, sie können am gleichen Tag wieder nach Hause. Trotzdem profitieren alle von der modernen Technik und hohen Fachlichkeit eines Krankenhauses. „Wir bieten den Patienten maßgeschneidert eine Lösung“, erklärt Klinikums-Geschäftsführer Willi Lamp.
Fortschritt in Medizin und Technik
Damit setzt das Klinikum bereits um, was der Gesetzgeber künftig von allen Krankenhäusern in Deutschland fordern wird: Wenn möglich und sinnvoll, macht es ambulant und vermeidet unnötige Kosten sowie unnötige Belastungen für die Patientinnen und Patienten!
Bei der ersten Patientin, Ilona Rosner (67) aus Magdeburg, ging es z. B. darum, per Herzuntersuchung mit einem winzigen Draht (Herzkatheter) abzuklären, ob ihre Beschwerden bei Belastung tatsächlich vom Herzen kommen können. „Für so eine diagnostische Untersuchung braucht es dank des Fortschritts in Medizin und Technik heute keine stationäre Aufnahme mehr“, ergänzt Lamp: „Wir werden uns als Krankenhäuser in Deutschland in einigen Bereichen neu erfinden müssen. Es freut mich, dass wir als Klinikum vorangehen.“
Je nach Fachbereich gibt es ein Potenzial von rund 20 Prozent an Untersuchungen und Eingriffen, die nach Prognosen ambulant erfolgen können. „Das heißt: Jeder 5. Patient wird künftig eher ambulant als stationär versorgt werden können“, erklärt Lamp: „Wir werden im Sinne des Patienten noch enger als Medizinanbieter mit anderen in Magdeburg und Umgebung zusammenrücken, um eine optimale Versorgung zu schaffen.“
Die neuartige Ambulanz ist hochmodern, u. a. sind die Liegen mit eigenem Internet-Zugang ausgestattet. Geführt wird sie gemeinschaftlich vom Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Diabetologie, Prof. Hendrik Schmidt, und dem Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, PD Dr. Jörg Tautenhahn.
Untersuchung per Katheder
Nach der Untersuchung, die in der Regel per Katheter, also eben diesem winzigen Draht über die Gefäße am Handgelenk z.B. bis zum Herzen erfolgt, erhalten die Patientinnen und Patienten einen Druckverband. Damit die Einstichwunde unmittelbar nach der Untersuchung gut verheilt, bleiben die Patientinnen und Patienten zur Überwachung einige Stunden in der Ambulanz und können dort z. B. fernsehen. Anschließend geht es wieder nach Hause.